Was ändert sich im portugiesischen Staatsangehörigkeitsrecht?
Die genehmigte Gesetzgebung stellt eine signifikante Verschärfung der Staatsbürgerschaftspolitik Portugals dar, die von der derzeitigen Mitte-Rechts-Regierung (PSD/CDS) vorangetrieben wird, mit entscheidender Unterstützung der rechtsgerichteten Chega-Partei. Die wichtigsten Änderungen sind:
- Erweiterte Aufenthaltsanforderungen: Allgemeine Regel: Die erforderliche Mindestaufenthaltsdauer für die Beantragung der Staatsbürgerschaft verdoppelt sich von 5 auf 10 Jahre für die meisten Nicht-EU/CPLP-Ausländer.
- CPLP- und EU-Bürger: Bürger aus portugiesischsprachigen Ländern (wie Brasilien) und anderen EU-Staaten sehen nun einer 7-jährigen Aufenthaltsanforderung gegenüber, anstelle von 5 Jahren.
- Strengere Regeln für in Portugal geborene Kinder: Um die portugiesische Staatsangehörigkeit bei der Geburt zu erwerben, müssen in Portugal geborene Kinder ausländischer Eltern nun verlangen, dass mindestens ein Elternteil 5 Jahre legalen Aufenthalt nachweisen kann, was eine erhebliche Erhöhung gegenüber der vorherigen Regel von 1 Jahr darstellt.
- Potenzielle Verlust der Staatsangehörigkeit: Eine separate Änderung des Strafgesetzbuches führt die Möglichkeit ein, die Staatsangehörigkeit für eingebürgerte Bürger, die innerhalb von 10 Jahren nach Erwerb der Staatsbürgerschaft wegen schwerer Verbrechen (4+ Jahre Haft) verurteilt werden, zu entziehen, vorausgesetzt, sie besitzen eine andere Staatsangehörigkeit.
Diese Änderungen haben eine weitreichende Debatte ausgelöst, wobei einige sie als notwendig erachten, um die nationale Identität zu schützen und eine echte Integration zu gewährleisten, während andere sie als diskriminierend und als Verrat an Portugals einladender Tradition kritisieren.
















